memento mori
23.11.2024 / 17:00 - 19:00
memento mori
für Sprecher, Synthesizer, Vokalensemble, Schlagzeug und Orgel
Ausgangspunkt für dieses Projekt ist die “Legende von den Drei Lebenden und den Drei Toten”,
deren Botschaft im Spruch “memento mori” (vom Lateinischen: “Memento moriendum esse” -
“Sei eingedenk, dass du sterben musst”) zusammengefasst ist.
Die Legende erzählt von der Begegnung dreier Könige und drei Toten während eines
Jagdausfluges. Die drei Skelette warnen die Könige vor dem Leben in Sünde, das zur ewigen
Verdammnis führt.
Memento mori ist auch ein Symbol der Vanitas (lat. Nichtigkeit, Eitelkeit), das in der jüdisch-christlichen
Vorstellung die Vergänglichkeit alles Irdischen zeigt (Koh 1,2).
Die Vanitas-Motive sind in der Geschichte sehr präsent und dienen dazu aufzuzeigen, dass der
Mensch keine Macht über das Leben hat.
Der Tod wird aus der Sicht von vier Religionen betrachtet:
- Christlich, als die Hoffnung auf die Auferstehung und das ewige Leben;
- Islamisch, als Übergang ins Jenseits und als der tägliche Gedanke für Muslime („Wahrlich, von Gott kommen wir, und wahrlich, zu ihm werden wir zurückgebracht“ aus dem Koran);
- Buddhistisch, als Neubeginn, Wiedergeburt und beschwerlicher Weg ins Nirvana.
- Jüdisch, als Befreiung von Sünden und Aufstieg der Seele zu Gott.
Was erwartet uns nach dem Tod? Kann man den Tod “überleben”? Wie werden wir beurteilt? Wie
wird das Ende aussehen?
Requiem, Trauermärsche, Totentänze sind im Laufe der Jahrhunderte aufeinander gefolgt um
diesem wichtigen Thema eine Stimme zu verleihen. Die Musik soll eine reflexive und meditative
Atmosphäre schaffen, in der der Einzelne seine eigenen Antworten finden kann.
Was auch immer unsere Herkunft, unser Glauben, unsere Arbeit, unser Alter sein mag, eines
verbindet uns: der Tod. Memento mori sollte keine traurige Erinnerung an das Schicksal sein, das
uns erwartet, sondern eine Gelegenheit, über das Leben und seinen Sinn nachzudenken.
